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Otto von Cappenberg

Der Pate des Kaisers

Vor 900 Jahren übernahm der Stiftsgründer Otto von Cappenberg die Patenschaft für den späteren Kaiser Friedrich I. Barbarossa.

Zusammengebracht hatte die beiden von Alter und Persönlichkeit so unterschiedlichen Männer die Entscheidung eines Dritten. Als 1123 oder 1124 die Taufe seines Sohnes Friedrich anstand, bat Herzog Friedrich II. von Schwaben seinen entfernten Verwandten, den jungen Otto, zum Paten. Dieser hielt sich zum dem Zeitpunkt in Schwaben auf, um die dortigen Besitztümer seiner Familie an den Herzog zu verkaufen. Das entsprach dem kurz zuvor umgesetzten Wunsch seines Bruders Gottfried, die gemeinsamen Besitzungen in ein Stift umzuwandeln. Wie die Taufe des kleinen Friedrichs 1123 oder 1124 abgelaufen ist, zeigt eine Darstellung auf der silbernen Taufschale, die ebenfalls zu den kaiserlichen Geschenken an das Stift Cappenberg gehörte: Der Täufling wurde mit ganzem Körper in das Taufbecken getaucht.Mit der Taufe wird ein Mensch in die Glaubensgemeinschaft der Christen aufgenommen. Im frühen Christentum wurden in der Regel nur Erwachsene getauft. Denn das Sakrament setzte eine reflektierte Einsicht in die christliche Lehre voraus. Aufgrund der hohen Kindersterblichkeit hatte sich bis zur Zeit Friedrich I. jedoch die Kindstaufe weitgehend durchgesetzt. Die Eltern fürchteten, ihr Baby könne sterben, ohne dieses entscheidende Sakrament empfangen zu haben. Das bedeutete nach damaligen Vorstellungen, die kleinen Seelen würden in einem Niemandsland zwischen Himmel und Hölle dahinvegetieren müssen.